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Obstbau – Wie geht das?

Das Alte Land ist für den Apfelanbau bekannt. Wir haben hier besondere Böden, die nach der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren entstanden sind. Damals war die Elbe fast 20 km breit. Dieses Urstromtal ist heute noch durch den südlichen Rand zur Geest zu sehen und bildet die Grenze des Alten Landes. Im alten Flussbett haben sich über die Jahrtausende viele wertvolle Sedimente und Mineralien abgesetzt, von denen wir heute profitieren. Der Boden ist nährstoffreich und kann viel Wasser speichern, daher gedeihen unsere Äpfel besonders gut. Auch Kirschen und Pflaumen mögen diesen besonderen Boden. Das Beerenobst pflanzen wir auf Felder, die höher und trockener gelegen sind, da dieses das viele Wasser nicht verträgt.
Seit ein paar Jahren wachsen die Kirschen bei uns unter einem Foliendach. So sind die Früchte bei Regen gegen das Aufplatzen geschützt. Auch die Aprikosen und Pfirsiche wachsen unter diesem Dach. Durch ihre frühe Blüte im März/April sind sie besonders frostempfindlich, so bietet die Folie den Bäumen einen wichtigen Frostschutz.
Weitere wichtige Kulturschutzmaßnahmen im Obstbau sind die Bewässerung gegen Trockenheit, Frostschutzberegnung gegen Blütenfröste, Hagelnetze gegen Unwetter mit Hagenschlag, sowie Wild- und Elektrozäune gegen Verbiss der Bäume durch Rehe und Rebschützer gegen Hasenfraß. Auch sind in den Apfelplantagen Vogelsitzstangen und Falkenkästen gegen Feld- und Wühlmäuse angebracht, welche die Baumwurzeln fressen.

Integrierter Anbau

Unter integrierter Produktion versteht man eine Anbauweise, die zwischen biologischer und konventioneller Produktion liegt. Diese Anbauweise hat eigene, strenge Regeln, die von der Landwirtschaftskammer kontrolliert werden. Die Regeln betreffen die Pflege und den Schutz der Bäume wie auch den Schutz und die Förderung der Nützlinge. Wir als Obstbauern wählen Apfelsorten aus, die im hiesigen Klima gut wachsen und widerstandsfähig gegen Krankheiten sind. Wir achten sehr auf die natürliche Bodenfruchtbarkeit und siedeln gezielt Nützlinge an. Erst wenn das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen nicht mehr auf natürliche Weise gehalten werden kann, müssen wir unsere Bäume mithilfe von Pflanzenschutzmitteln pflegen.

Pflanzenschutz

Es gibt unzählige Schädlinge und Pilze, die unser Obst genauso gerne mögen wie wir. Die meisten tierischen Schädlinge haben natürliche Gegenspieler, durch die ein Pflanzenschutzeinsatz vermieden werden kann. Falls die natürliche Bekämpfung nicht ausreicht, haben wir die Möglichkeit mit selektiv wirkenden Mitteln gezielt einzelne Schädlinge zu bekämpfen (z.B. die Obstmade) ohne andere Insekten zu schädigen. Bei Pilzbefall greifen wir auf einige resistente Apfelsorten zurück (z.B. Topaz, Collina, Santana), die nicht mehr gegen Schorf behandeln werden müssen. Natürliche Gegenspieler gibt es bei Pilzen allerdings nicht, daher müssen alle Äpfel, ob biologisch, integriert oder konventionell produziert, gegen pilzliche Erreger behandelt werden.

 

Handarbeit

Obstanbau ist Handarbeit. Vom Pflanzen der Bäume, über Schnittmaßnamen, Ausdünnung und das Ernten der Früchte, sowie die Warenaufbereitung, bis hin zur Rodung werden bei sämtlichen Obstarten alle Arbeiten von Hand erledigt.

Neuanlage

Auf einem Hektar Äpfel stehen bei uns etwa 3.800 Bäume. Nach 15 bis 25 Jahren sind die Bäume zu alt um damit weiterhin wirtschaftlich zu arbeiten, daher müssen diese Anlagen erneuert werden. Neue Bäume pflanzen wir in der Regel im Mai, um ihnen die Strapazen des kalten und nassen Winters zu ersparen.

Obstbaumschnitt (November bis April)

Mindestens einmal pro Jahr müssen wir alle Bäume schneiden. Das ist wichtig, damit die Früchte genügend Licht bekommen. Auch hält der Schnitt den Baum agil und gesund und an gesundem Holz wachsen die besten Früchte.

Ausdünnung (Mai bis Juni)

Einige Obstsorten haben von Natur aus so viele Früchte, dass die vermarktungsfähige Größe nicht erreicht werden kann. Hier müssen wir frühzeitig einen Teil der Früchte entfernen, damit die anderen Äpfel, Aprikosen oder Pflaumen groß genug werden.

Ernte (Mai bis Oktober)

Von Anfang Mai bis Ende Oktober ist auf unserem Obsthof Erntezeit. Beginnend mit Erdbeeren über Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Aprikosen und Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschen und Birnen bis hin zu den Äpfeln haben wir ein halbes Jahr vielerlei zu pflücken. Alle Früchte müssen vorsichtig unter Berücksichtigung von Reife und Qualität von Hand gepflückt werden. Dabei dürfen die Erntehelfer weder die empfindlichen Früchte noch die Bäume verletzen.

Apfellagerung

Den Winter verbringen unsere Äpfel in luftdichten Kühlräumen. Die spezielle Luftzusammensetzung aus ca. 1% O2 und 3% CO2 sowie die Temperatur von ca. 2°C lässt den Reifeprozess der Äpfel nahezu einschlafen, so dass bei der Auslagerung die Früchte fast genauso frisch wieder raus kommen, wie sie eingelagert wurden. Diese Werte werden ständig kontrolliert, denn falls der Sauerstoffgehalt oder die Temperatur zu weit sinkt, bekommen die Früchte schwere Schäden.

Sortierung

Alle Äpfel die wir im Jahr produzieren sortieren wir selbst. Unsere Sortiermaschine ist ein wahres Wunderwerk der Technik. Jeder Apfel wird 40-mal fotografiert und digital überprüft auf Deckfarbe, Größe, Gewicht und Beschädigungen – und das bei 30 Äpfel pro Sekunde! Das Einpacken erfolgt jedoch von Hand. Denn die letzte Qualitätskontrolle machen wir lieber selbst, während wir die Äpfel in die Kisten legen.
 

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